Projekt Stillförderung

Laut Angaben des Robert Koch-Institutes stillen ¾ der Mütter in den ersten sechs Monaten und nur ein Drittel von ihnen führt das Stillen fort. Die Stillhäufigkeit und vor allem die Stilldauer liegen damit deutlich unter den Empfehlungen von WHO (World Health Organisation) und UNICEF. Muttermilch ist die natürlichste Form der Säuglingsnahrung. Sie ist genau auf den Nährstoffbedarf, die Abwehrlage und das Wachstum jedes Kindes abgestimmt und fördert eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung des Kindes. Stillen stärkt die Beziehung zwischen Mutter und Kind, es vermittelt Geborgenheit und Nähe.

Das Projekt „Stillförderung in der Gesundheitsregion von Landkreis und Stadt Osnabrück“ startete im Juli 2019 und wurde am 01.04.2021 für ein weiteres Jahr verlängert. Das Projekt hat zum Ziel, dass zertifizierte Stillberater*innen ambulant eine niedrigschwellige, qualifizierte und kostenlose Beratung und Begleitung für stillende Frauen anbieten und somit Mütter (und Väter) für das Thema Stillen sensibilisieren. Gesundheitsförderung und Primärprävention für Mutter und Kind sind ein weiterer Schwerpunkt des Projekts.

Nach der Entbindung sollen Mütter aus Landkreis und Stadt Osnabrück (LK und Stadt OS) direkt in das Projekt miteinbezogen werden, da hier eine Begleitung im Rahmen des Stillens von besonderer Bedeutung ist. Um Frauen eine erfolgreiche Stillzeit über mehrere Monate zu ermöglichen und somit ein frühzeitiges Stillende zu vermeiden, ist es von besonderer Bedeutung, dass sie im Krankenhaus und auch nach der Entlassung eine fachkompetente Unterstützung und Hilfe bei auftretenden Problemen erfahren.

Umsetzung des Projekts

Den Zugang zur Zielgruppe schaffen unterschiedliche Akteure im Gesundheitswesen, die direkten Kontakt zur Zielgruppe haben und das Projekt unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf einem niedrigschwelligen Zugang, so dass auch Mütter/Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status und/oder Migrationshintergrund adäquate Betreuung in ihren häuslichen Räumlichkeiten erhalten.

Hierfür wird eine aufsuchende Beratung im Rahmen des Projekts angestrebt. Ein Zugang zur Zielgruppe soll u.a. durch die Kooperation mit Institutionen der Region gewährleistet werden. Hierfür werden Informationsmaterialien erstellt. Diese werden in Zusammenarbeit mit examinierten Stillberaterinnen, Hebammen und dem Gesundheitsdienst von Landkreis und Stadt Osnabrück entwickelt. Die Materialien beinhalten u. a. Kontaktdaten der Stillberaterinnen, aufgeteilt nach Regionen im Landkreis und Stadt Osnabrück, sowie Kontaktdaten weiterer Ansprechpartner. Über verschiedene Kanäle werden die Informationen an die Zielgruppe herangetragen (u. a. Netzwerke). Darüber hinaus treten die Stillberaterinnen in den Kliniken und Geburtshäusern persönlich mit den Müttern auf der Wöchnerinnenstation in Kontakt und informieren über das Angebot.